Die Possessió Morell befindet sich an der Landstraße zwischen Artà und Alcúdia auf einer kleinen Anhöhe unterhalb des Ferrutx-Gebirges. Ihre Ursprünge reichen bis in die maurische Zeit zurück, denn an der heutigen Stelle gab es eine alte islamische Ansiedlung, von der keine architektonischen Reste erhalten sind, obgleich sich Teile der mittelalterlichen Verteidigungsanlage des XIV. Jahrhunderts erahnen lassen. Erzherzog Ludwig Salvator beschrieb im XIX. Jahrhundert die Anlage als sie dem Marqués de Bellpuig gehörte und Wein sowie Obstbäume angebaut wurden. Er hebt das Anwesen wegen seiner majestätischen Größe hervor. Derzeit handelt es sich um einen wahren Herrensitz mit einem Haus für den Bauern und einem anderen für den Gutsherrn. Der Zugang erfolgt über ein großes Außentor in der Mitte der Umfassungsmauer. Das gesamte wegen des Höhenunterschieds zweigeschossig angelegte Anwesen gruppiert sich um einen quadratischen Patio. Das obere größere Stockwerk wird mit dem unteren durch eine Steinrampe verbunden. Die Beletage, mit Zugang vom Patio aus, weist noch ein Fresko mit floralen, vegetalen und mytologischen Motiven auf, welche Mauern und Decken zierten. Hinter der Fassade des Herrenhauses liegt das einstige Pächterhaus zusammen mit einer ganzen Reihe von landwirtschaftlichen Dependancen, wie Ölmühle, Ställe, Lagerräume usw. Anschließend an das Pächterhaus befindet sich das Portal zur Kapelle. Dieses weist einen Sturz auf, die Pfosten sind aus Marés und tragen verzierte Kapitelle und einen Sims, der von einem Ochsenauge gekrönt wird. Die Grate des Kreuzgewölbes der Decke schließen mit dekorierten Schlusssteinen ab. In der Umgebung der Possessió Morell befindet sich ein interessantes und komplexes Wassersystem, das die Possessió, die alte Wassermühle und den Flecken Hort de s’Estacada mit Wasser versorgt. Ein Teil des Systems speist sich aus einer nahe dem Torrente gelegenen Quelle, von der eine gemauerte Rinne ausgeht, die in Teiche hinter den Häusern mündet. An einem Abschnitt des Kanals befindet sich ein beeindruckendes Aquädukt von sieben Metern Höhe, das von einem Rundbogen gestützt wird. Außerdem gibt es drei Quellen, die Dank einem kleinen See eine Reihe von landwirtschaftlichen Terrassen – bancals - bewässern. Diese befinden sich in unmittelbarer Nähe zur ersten der erwähnten Quellen. Innerhalb des Torrente ist ein alter Staudamm zu sehen, der über eine Kanalisation die alte Wassermühle versorgte.
Carretera Artà - Alcúdia
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